Ich war ja gewarnt. Es war alles drin. Superstraßen und bessere Feldwege. Mitten durch die Pampa. Was Garmin eingefallen ist, weiß ich auch nicht. Ich habe ihm gesagt: Schnellste Strecke, keine Mautstraßen (damit fallen die Autobahnen raus), keine Hauptstraßen.

unterwegsSo weit, so gut. Die kürzeste Entfernung - unter gleichen Bedingungen - gibt mir mein LapTop mit 259 km und gut 4 Stunden an. Garmin hat mich 373 km durch die Pampa gescheucht und ich saß eine Stunde länger im Sattel, obwohl ichs streckenweise hab sausen lassen. Spitzengeschwindigkeit heute 172 kmh. In Spanien sind 90 kmh max erlaubt.

Es schneitIrres Wetter. Zwischen 2° und 5°, zwei mal recht unangenehmes Schneegestöber, immer wieder Regenschauer aber auch fast blank geputzter Himmel. Richiges Aprilwetter. Und anhaltender, böiger Sturm - nee, nicht Wind, Sturm!! Meist von rechts, gelegentlich von schräg vorn, sodass ich dachte, mir zieht‘s den Helm vom Kopf, denn der Windschild nützt nur gut, wenn der Wind direkt von vorn kommt.

Und dennoch war ich trocken und warm, ich habe mich wohl gefühlt und das Abenteuer genossen. Sogar mit gelegentlichem Anhalten und fotografieren.
Hier mal eine Anmerkung zum Windschild auf dieser Maschine: Ich habe in den vergangenen 10 Jahren 5 Maschinen von BMW gefahren. Einen so effektiven Windschild, wie den auf dieser R 1200 GSA, hatte ich noch nie! Selbst bei höchster Autobahn-Speed entsteht kein Druck von vorn auf die Brust und vor allem nicht auf den Kopf - auch keine Verwirbelungen! Respekt!
unterwegs
unterwegs

unterwegsunterwegsDie Landschaft war - wegen der Wetterkapriolen - faszinierend.
Nicht weniger überraschend waren die unerwarteten Begegnungen mit mittelalterlichen Burgruinen und Dorfkirchen mitten auf dem platten Land,
irgendwo im Off, wo Sträßchen
hinführen, die man aufgrund einer
Karte nicht wählen würde.

SonnenbadIch bin - fast natürlich - gut untergekommen und als ich auf meinen eingelassenen Balkon trat, kein Windhauch, dafür wärmende Sonne und zwei einladende Lümmelsitzte.

Und so habe ich meine Ankunftsroutine erst mal hintangestellt, habe mich ausgezogen und ein halbes Stündchen splitternackt ein Sonnenbad genommen.

Parador BenaventeJetzt, wo ich im Barbereich sitze bei einer RumCola und weit übers Land - der Parador ist natürlich wieder eine Alte Feste hoch über dem Tal - auf die schon in Dämmerung gehüllte Landschaft schaue, scheint alles friedlich: Der Wind hat sich gelegt, der Himmel ist blank und nur in der Ferne über den Hügeln liegt ein geschlossenes, graues Wolkenband. Das Wetter ist morgen auch nicht anders als heute: Kalt, windig, regnerisch mit Graupelschauern aus Nordwest. Genau da werde ich morgen hinfahren. Schaumermal....

NachtischSolomilloGedünstete PaprikaErst ließ ich mir mein Abendessen schmecken - gedünstete Paprika, ein feinesSolomillo(Filetsteak),
dazu mein Muga und Wasser. Ein leckeres Postre und ein feiner Expresso runden ab.

Etappe 5
Etappe 5
unterwegs
 
unterwegs
Santo Domingo-Benavente (6.Tag: Montag, 19.03.2007-373km/5:00h unterwegs-Etappe 5)